Vorsorge – nur etwas für Erwachsene?
Mit 20 steht das Leben in voller Blüte: Studium, erste Jobs, Reisen, neue Erfahrungen. Altersvorsorge? Klingt weit entfernt, fast wie ein Fremdwort. Für viele junge Menschen ist sie etwas, das „die Eltern betrifft“, „später kommt“ oder „für später mal wichtig ist“.
Doch genau dieser Denkfehler kostet viel Potenzial: Wer früher anfängt, profitiert mehr.
Was bedeutet Vorsorge wirklich?
In der Schweiz basiert das Vorsorgesystem auf dem Drei-Säulen-Prinzip:
AHV/IV (1. Säule) – obligatorisch für alle, sichert das Existenzminimum.
Pensionskasse (2. Säule) – ebenfalls obligatorisch ab einem Jahreseinkommen von CHF 22'050, hilft, den gewohnten Lebensstandard zu halten.
Private Vorsorge (3. Säule) – freiwillig, aber entscheidend, um Versorgungslücken zu schließen und Steuern zu sparen.
Da die erste und zweite Säule zusammen meist nur etwa 60 % des letzten Einkommens decken, wird die 3. Säule zum Schlüssel für echte finanzielle Unabhängigkeit.
Der Vorteil der Jugend: Zinseszins
Albert Einstein nannte ihn das „achte Weltwunder“: der Zinseszins.
Ein Beispiel:
Anna spart ab 25 Jahren monatlich CHF 200 mit einer durchschnittlichen Rendite von 4 %.
Marco beginnt damit erst mit 35 Jahren.
Mit 65 hat Anna ca. CHF 240'000, Marco nur CHF 140'000. Der Unterschied? Zeit.
Was, wenn ich wenig verdiene?
Auch mit kleinem Einkommen lohnt sich der Einstieg in die Vorsorge. Es gibt heute flexible Angebote für Studierende, Teilzeitkräfte und Selbstständige. Schon kleine regelmäßige Beiträge machen langfristig einen Unterschied.
Zudem lassen sich Einzahlungen in die 3. Säule steuerlich abziehen (bis CHF 7'056 im Jahr 2025) – das spart heute Steuern und bringt morgen Sicherheit.
Es geht nicht nur um die Rente – es geht um Freiheit
Vorsorge bedeutet nicht Einschränkung, sondern Gestaltungsspielraum:
Wer früh plant, kann später:
selbst entscheiden, ob und wie lange er arbeiten will,
beruflich Neues wagen,
ein Sabbatical machen,
Projekte realisieren oder
seine Familie unterstützen.
Auch eine Frage der Verantwortung
Die Schweiz wird älter. Laut Bundesamt für Statistik kommen im Jahr 2050 auf 3 Erwerbstätige fast 2 Rentner.
Wer heute vorsorgt, hilft nicht nur sich selbst, sondern auch den kommenden Generationen.
Wie anfangen?
Du bist 20 bis 30? Dann:
Prüfe, ob du eine 2. Säule hast – frag deinen Arbeitgeber.
Eröffne eine 3. Säule – je nach Risikoprofil mit Fondsanteil.
Lerne die Grundlagen – Rendite, Risiko, Inflation.
Definiere Ziele – nicht nur für die Rente, sondern für dein Leben.
Lass dich beraten – ein Profi hilft dir, deinen Plan zu erstellen.
Die Zukunft beginnt jetzt
Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt für Vorsorge. Aber den besten: jetzt.
Mach den ersten Schritt.
Informiere dich, eröffne eine 3. Säule oder spreche mit einem Berater.
Die Zukunft ist nicht Schicksal – sie ist deine Entscheidung.